30.Berliner Halbmarathon - ein Erlebnisbericht
Michael und Michaela Schulze setzten mit André Stache ihren Wunsch, den Start beim Berliner Halbmarathon, in die Tat um.
Für Michaela und André Stache sollte es eine unvergessene Prämiere werden, für Micha hingegen wieder einmal ein riesiger, sportlicher Erfolg.
Die Initiatoren des Vattenfall Berliner Halbmarathons dürften allerdings bei der Jubiläumsauflage ihrer Veranstaltung an ihre Grenzen gestoßen sein. Immerhin waren die 27051 Teilnehmer das absolut Äußerste, was Strecke und Logistik vertragen konnten. Unter den vielen Sportlern waren unglaubliche 23799 Läuferinnen und Läufer, sowie Walker. Handbiker und Inlineskater komplettierten das Starterfeld.
Schon die Abholung der Meldeunterlagen, am Vortag, ließ die Recknitzstädter gewaltig staunen. Im altehrwürdigen, vermutlich längsten Gebäude Europas, dem ehemaligen Flughafen Berlin -Tempelhof, durften alle Aktiven ihre Startunterlagen im Zuge einer Messe empfangen. Ab jetzt drehte sich für die Laager Clubläufer alles um den Wettkampf ihres Lebens.
Pünktlich, am nächsten Tag, waren die Aktiven am Startbereich und durften, nach der erfolgten Kontrolle, ihren zugewiesenen Startblock betreten.
Um 10.45 Uhr setzen sich die Spitzenathleten im ersten Startblock in Bewegung. Mehr als 160 000 Zuschauer standen an der Strecke und jubelten den Läufern zu.
Für die Laager begann sofort nach dem Start der Kampf gegen die Zeit und am Ende gegen den Schmerz. Ein am Kilometer 18 aufgehängtes Transparent sprach dabei allen aus dem Herzen:"Der Schmerz geht, aber der Stolz bleibt!" , stand in riesigen Lettern an einer Hauswand.
Das Ziel direkt hinter dem Roten Rathaus lag nun in greifbarer Nähe.
Die Gebärden der allermeisten Aktiven glichen sich, beim Passieren der Ziellinie: Arme hoch und Stoppuhr am Handgelenk gedrückt, erst dann konnten sich allmählich die Gesichtszüge entspannen.
Als dieses Gefühl dem 45-jährigen André Stache, als 11616 Läufer, nach 2;13,27 h befiel, war Michael Schulzes Rennen bereits vor 39 Minuten zu Ende gegangen. Nach 1;34,15 h war Micha als 1424. überglücklich ins Ziel "geflogen". In seiner Altersklasse belegte der 40-jährige den 310.Platz. Seine Frau Michaela lief hingegen ihren Lauf unter dem Motto:"weiter, immer weiter", zu Ende.
Unter Schmerzen und unglaublichen Kraftanstrengungen beendete Michi, als 5634 Frau, nach 2;36,20 h, ihre 21,0975 km.
Nach einer ruhigen Rückreise, während die Emotionen erst verdaut werden mussten, war den Läufern schon wieder klar, das sollte nicht der letzte Halbmarathon in ihrem Läuferleben gewesen sein.
A.Stache
Das Foto zeigt Michael Schulze, André Stache und Michaela Schulze vor dem Start.
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