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Die Lauf-Kultour machte in Rostock Station

10.09.2014

Lina Purwin, eine junge Ausdauersportlerin aus Groß Grabow, studiert seit einem Jahr auf der Universität in Chemnitz. Dort ist sie auf eine Laufgruppe mit einem besonderen Ziel gestoßen. Diese veranstaltet seit einigen Jahren einen besonderen Staffellauf, rund um Deutschland. In einem 4000 Kilometer langen Staffellauf, der sogenannten Lauf-Kultour, umrunden seit 2007 jährlich 12 Studenten der TU Chemnitz die Bundesrepublik in 16 Tagen zu Fuß. Ein spezielles Wechselprinzip ermöglicht es, dass sich Tag und Nacht immer einer der 12 Läufer sowie einer von 8 Radbegleitern auf der Strecke befindet.

Sie sind sehr hohen Anforderungen ausgesetzt und daher immer froh, auf ihrem Weg ein wenig Begleitung zu haben.

Grund genug für Lina, in Laage, die agile Laufgruppe zu kontaktieren. Steffen Ostertag ließ sich nicht zweimal bitten und machte sich mit dem Projekt vertraut und auf den Weg. Steffen selbst hat zum Projekt eine klare Meinung:" Anders als bei herkömmlichen Extremsportevents ist bei der Lauf-Kultour das Mitmachen erwünscht. Die "Lauf-kultouristen" laden jeden herzlich ein, ein Stück mit um Deutschland zu laufen und den aktuellen Staffelläufer zu begleiten. Für jeden Mitläufer fließt eine Spende in Höhe von einem Euro an ein jährlich ausgewähltes sozial engagiertes Projekt. Da bin ich dabei!"

Während des diesjährigen Laufes werden Spenden für muskelkranke Kinder in Zusammenarbeit mit der Deutschen Duchenne Stiftung (http://www.deutsche-duchenne-stiftung.de/was-ist-duchenne/) für die Aktion Benni und Co e.V. gesammelt, sozusagen unter dem Motto "Laufend für die, die nicht mehr laufen können".

 

Ein Erlebnisbericht von Steffen Ostertag:

In der lauen, niesligen Sommernacht des 07.09.2014 nutzte ich nun die Gelegenheit, die Läufer dieses längsten Nonstop-Staffellaufs der Welt ein Stück des Weges zu begleiten. In dieser Nacht erreichte die Staffel nämlich meine Heimatstadt Rostock. Den genauen Standort des aktuellen Läufers auf dem geplanten Streckenverlauf kann man online sehr gut verfolgen (http://www.lauf-kultour.de/). Nach Kontaktaufnahme mit der Radbegleitung, war es somit kein Problem, einen Treffpunkt und das ungefähre Zeitfenster für das Treffen abzustimmen.

Am Stadthafen kamen dann, um ca. 20:15 Uhr, 2 Läufer und mehrere Radfahrer in Sicht, d.h. Radbegleiterin Lina Purwin und Läufer Matthias Täufer hatten unterwegs schon weitere Begleiter bekommen. Nun waren wir schon 3 Läufer + Radbegleitung.

Mit Matthias bin ich ca. 6 km bis zum Stadtteil Schmarl zusammen gelaufen, dann war für ihn Feierabend  und die  Ablösung durch den nächsten Läufer. Hier verließen uns auch die anderen Begleiter, so dass Lina, der neue Läufer Yan Xin und ich nun allein waren, bei unserem Lauf durch die Dunkelheit. Das Tempo war so, dass wir uns auch weiterhin gut unterhalten konnten. Wir näherten uns mittlerweile meinem Wohnort in Groß-Klein und ich konnte meine Überlegenheit gegenüber der GPS-Navigation ausspielen, so dass wir ein Klettern über den Zaun des IGA-Parks vermeiden konnten. Damit ich nicht in Versuchung kam, in Groß-Klein gleich nach Hause abzubiegen, hatte ich mein Auto als Zielpunkt in Warnemünde abgestellt, so dass ich an meinem Stadtteil voll motiviert vorbeilaufen konnte. In Warnemünde verließen wir nochmals den geplanten Streckenverlauf, da es den Bahnübergang an der Werftallee nicht mehr gibt. Die alternative Streckenführung am Passagierkai entlang bescherte uns dafür einen romantischen Blick über die Warnow auf Höhe der "Hohe Düne". Nachdem wir den historischen Bahnhofs-Fußgängertunnel durchquert hatten, waren wir wieder auf der geplanten Streckenführung. Nun ging es über die Bahnhofsbrücke quer durch's Warnemünder Zentrum weiter in Richtung Westen. In der Parkstraße fuhr eines der KulTour-Wohnmobile an uns vorbei, welch ein Jubel. Nun nahte langsam mein eigener Zielpunkt, d.h. mein Auto auf dem Parkplatz an der Jugendherberge. Leider konnte ich Lina und Yan nicht bis zu ihrem nächsten Wechselpunkt begleiten. So war für mich nach ca. 10 km gemeinsamen Laufens mit Yan Schluss. Wir verabschiedeten uns also kurz, aber herzlich an meinem Parkplatz.

Mein Fazit und Versprechen: "Lauf-Kultour? Gerne wieder im nächsten Jahr!"

 

Auf die Ausdauersportler des SC Laage passt das chinesische Sprichwort:

" Das Vergnügen, Gutes zu tun ist das einzige, dessen man nie überdrüssig wird."

 

 

Die Fotos zeigen die "Laufkultouristen" und Steffen Ostertag.

Foto: SC Laage

 

Bild zur Meldung: Die Fotos zeigen die "Laufkultouristen" und Steffen Ostertag.