Lauf-Kultour 2015
Im letzten Jahr wurden wir auf eine besondere Laufveranstaltung aufmerksam, die "Lauf‑Kultour".
Kurz zusammengefasst, ist die Lauf-Kultour ein 4.000 km langer Staffellauf mit 12 Läufern rund um Deutschland in 16 Tagen und rund um die Uhr. Start und Ziel der Lauf-Kultour ist Chemnitz. Organisatoren und die beteiligten Sportler sind Studenten der TU Chemnitz.
Ziel des Projektes ist es, auf die „Aktion Benni&Co e.V.“ aufmerksam zu machen, sozusagen unter dem Motto "Laufend für die, die nicht mehr laufen können".
Anders als bei herkömmlichen Extremsportevents ist bei der Lauf-Kultour das Mitmachen erwünscht. Die "Lauf-Kultouristen" laden jeden herzlich ein, ein Stück mit durch Deutschland zu laufen und den aktuellen Staffelläufer zu begleiten. Für jeden Mitläufer fließt eine Spende in Höhe von einem Euro an das ausgewählte sozial engagierte Projekt.
Der in Rostock lebende Steffen Ostertag von der Laufgruppe des SC Laage war bereits bei der Lauf-Kultour 2014 als Mitläufer, durch Rostock, dabei. Sein Versprechen danach: "Gerne wieder im nächsten Jahr!"
Seit dem diesjährigen Startschuss der Laufkultour, am 21.08.2015 verfolgte Steffen das Vorankommen der Staffel auf der Live-Verfolgungs-Karte der website der Lauf-Kultour. Am 25.08. war es dann wieder soweit: Die Lauf-Kultour 2015 lief durch Rostock und Steffen war wieder dabei.
Ein Erlebnisbericht von Steffen Ostertag:
Dieses Jahr wollte ich bereits am Petridamm zur Lauf-Kultour stoßen. Die ungefähre Ankunftszeit an diesem Punkt gab mir die Prognose aus der Live-Verfolgung auf der website der Lauf-Kultour für ca. 17:12 Uhr an.
Zu Hause bei leichter Bewölkung in die S-Bahn gestiegen, erwartete mich am Hauptbahnhof Regenwetter. Da freut sich der positiv gestimmte Läufer natürlich über die zusätzliche Kühlung beim Laufen. Ich kam vorzeitig am geplanten Treffpunkt an, und erblickte gleich zwei Lauf-Kultour-Wohnmobile auf dem benachbarten Parkplatz. In einem der Wohnmobile traf ich Matthias, den ich 2014 auf einem 6km-Teilstück begleitet hatte. Er lud mich ein, im Trockenen zu sitzen, und so konnten wir über alte und neue Zeiten plaudern, während wir die Laufstrecke im Blick behielten. Als dann endlich die aktuelle Läuferin Franzi mit Radbegleiter Tamas auftauchten, hatte auch der Regen aufgehört. Franzi hatte den Regen jedoch in voller Pracht erlebt und war froh, nach ca. 1,2 km kurz vor'm "Alten Fritz" das Wechselteam zu erblicken. Der nächste Läufer hieß Steffen, den Namen konnte ich mir also ganz gut merken. So liefen denn Steffen und Steffen einträchtig die folgenden 7 km bis zum nächsten Wechselpunkt, in Rostock-Schmarl.
Der neue Läufer stellte sich dann ebenfalls als Steffen vor, auch diesen Namen konnte ich mir gut merken. Fahrradbegleiter Tamas wurde von Pauline abgelöst. Hier wurde das grundlegende Wechselprinzip deutlich, welches Grundlage dieser Nonstop-Staffel ist.
Kleine Abschweifung zur Erläuterung:
Das Wechselprinzip ermöglicht es, dass sich Tag und Nacht immer einer der 12 Läufer sowie einer der 8 Radbegleiter auf der Strecke befinden. Der Radbegleiter versorgt die Athleten, navigiert diese mittels GPS-System und kümmert sich auch um physische und seelische Wehleiden der Läufer. Während des gesamten Laufes sorgt er außerdem für die notwendige Sicherheit, wie zum Beispiel die Ausleuchtung der Strecke in der Nacht oder Erste Hilfe bei Verletzungen.
Wir näherten uns mittlerweile meinem Wohnort in Groß-Klein, wo mein kleiner Sohn mit Mama am Wegrand als Mini-Fanklub stand. Damit ich aber nicht erst in Versuchung komme, in Groß-Klein nach Hause abzubiegen, hatte ich mein Auto als Zielpunkt in Warnemünde abgestellt, so dass ich an meinem Stadtteil voll motiviert vorbeilaufen konnte. So liefen denn Steffen und Steffen in (Rad-)Begleitung von Pauline weiter gen Norden Richtung Warnemünde. Hier ging es am Passagierkai vorbei, an dem ausnahmsweise mal kein Kreuzfahrtschiff lag, dann durch den historischen Bahnhofs-Fußgängertunnel und über die ebenfalls historische Bahnhofbrücke über den Alten Strom. Dieses Jahr verlief die Strecke dann weiter am Alten Strom entlang, wo Pauline sehr gekonnt Slalom um die zahlreichen Touristen fuhr. Kurz vor der Westmole ging es um die Ecke, am Teepott und Leuchturm vorbei auf die Promenade. Steffen wäre lieber am Strand weitergelaufen, verzichtete aber doch lieber auf die Mehrbelastung seiner mittlerweile durch die mehrtägige Belastung angeschlagenen Waden. Nun nahte langsam mein geplanter Zielpunkt. Nach mittlerweile 16,5 km verabschiedete ich mich kurz, aber herzlich von Pauline und Steffen.
Nach einem kurzen Trab zum Auto, fuhr ich noch zum mutmaßlichen Wechselpunkt bei der Wilhelmshöhe voraus. Tatsächlich stand dort das Campingmobil von Läuferteam 2, wo sich gerade Matthias als nächster Läufer bereit machte. So konnte ich mich auch von Matthias noch verabschieden. Mittlerweile war es nicht nur dunkel, sondern auch wieder nass von oben. Dann tauchten Steffen und Pauline endlich aus dem dunklen Küstenwald auf. Steffen übergab an Matthias, Pauline fuhr weiter. Paulines Rücklicht und die Reflektoren der Regenjacke von Matthias waren dann meine letzten Eindrücke von der diesjährigen Lauf-Kultour.
Wie es weitergeht, werde ich aber weiter anhand der Live-Verfolgungs-Karte und dem Tour-Tagebuch auf der website http://www.lauf-kultour.de/ verfolgen.
Mein Fazit und Versprechen: Lauf-Kultour? Gerne wieder auch im nächsten Jahr!
Die Fotos zeigen die "Laufkultouristen" und Steffen Ostertag mit Steffen Möllmann.
Bild zur Meldung: Die Fotos zeigen die "Laufkultouristen" und Steffen Ostertag mit Steffen Möllmann.